Was auf den ersten Blick wie eine Zerstörung anmutet ist tatsächlich ein wichtiger ökologischer Einfluss. Seit mehreren hunderttausend Jahren kommt das Wildschwein in Mitteleuropa vor und wühlt phasen- und stellenweise die Böden auf. Zahlreiche heute gefährdete Arten sind daran angepasst und darauf angewiesen, dass die Vegetationsdecke aufgebrochen und der sandige oder kiesige Rohboden freigelegt wird.
Das berühmte Heidekraut zum Beispiel keimt nur in solchem Rohboden. Ist der Boden mit Humus oder Pflanzen bedeckt, können sie sich nicht vermehren. Dasselbe gilt für den Besenginster, das Tausendgüldenkraut, die Königskerze, das Berg-Sandglöckchen und viele andere. Deswegen werden auch in diesem Jahr wieder kleinere Teilbereiche mit Mini-Bagger bearbeitet und streng geschützte Lebensräume wiederhergestellt. Glücklicherweise nehmen aber die Wildschweine derzeit wieder einen Teil der Arbeit ab. Wildschweine sind nicht gefährlich. Nur wenn sie sich gefährdet fühlen können sie schonmal einen Gegenangriff starten. Dies kann der Fall sein, wenn Besucher querfeldein gehen und die den Schweinen bekannten Wege verlassen oder ein Hund im Dickicht stöbert. Daher ist es - auch im Interesse ihres Hundes - dringend erforderlich, das Wegegebot und die Anleinpflicht in der Dellbrücker Heide einzuhalten.