Der Edelkrebs war noch im 19. Jahrhundert im ganzen Land verbreitet und in den meisten Fließ- und stehenden Gewässern zu finden. Aufgrund der Überfischung wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt der amerikanische Kamberkrebs und wahrscheinlich mit ihm der Krebspesterreger in unsere Gewässer eingebracht. Die amerikanischen Arten konnten sich im Laufe der Evolution an diese Pilzart anpassen, der Edelkrebs hatte dazu keine Möglichkeit, sodass viele Populationen vollständig ausgelöscht wurden und auch heute noch akut gefährdet werden. Aber auch die Verschmutzung und die bauliche Umwandlung von Gewässern trugen maßgeblich zur Dezimierung der Bestände von Astacus bei.
Während es in der Vergangenheit v.a. fischereiliche, also ökonomische Gründe waren, die zur Aussetzung der gebietsfremden Krebsarten führten, ist es heute häufig Unwissenheit und falsch verstandene Naturliebe. Deswegen auch an dieser Stelle die eindringliche Bitte: unterlassen Sie grundsätzlich das Aussetzen von Tieren - es ist aus guten Gründen untersagt und unterliegt strafrechtlicher Verfolgung!Folgende amerikanische Arten, die allesamt den Krebspesterreger verbreiten, kommen in NRW inzwischen vor und werden im Aquarienhandel häufig unter Fantasienamen angeboten:
Auf der Heideterrasse hat der Edelkrebs wohl nur wegen der Isolation der Gewässer überlebt. Im Flehbach bei Brück wurde inzwischen eine Krebssperre eingebaut, um die Ausbreitung amerikanischer Arten besser verhindern zu können. Möglicherweise sind die amerikanischen Arten auch nicht in der Lage, die kühleren und schnellfließenden Bachoberläufe zu besiedeln.