Die Gelbbauchunke gehört zu den typischen Bewohnern der Bergischen Heideterrasse. So berichtet bereits JANSON (1922), seines Zeichens Direktor des Kölner Naturkundemuseums von Vorkommen bei Schlodderdich (Schluchter Heide) und Duckterath (Ostrand des Thielenbruch). Er berichtet aber auch von eigenen Beobachtungen der nah verwandten Rotbauchunke Bombina bombina im Thielenbruch und in der Mülheimer Heide (gemeint ist wahrscheinlich die Dellbrücker Heide), also von einer Art, die nach gegenwärtigem Kenntnisstand im Rheinland nie vorgekommen ist.
Die Bestände der Gelbbauchunke haben in den letzten Jahrzehnten drastische Einbußen erlitten, die Restvorkommen in den FFH-Gebieten Steinbruch Oberauel, Grube weiß und Wahner Heide wurden voneinander isoliert. Im Königsforst ist die Art letztmalig 1984 nachgewiesen worden. Dennoch bestehen nirgendwo mehr so gute Chancen wie im Naturraum Bergische Heideterrasse, diese Art langfristig erhalten zu können. Deswegen gibt es seit 2006 ein durch das Landesumweltministerium gefördetes Gemeinschaftsprojekt der Universität Duisburg Essen und des Bündnis-Mitgliedverbands RBN (Bergischer Naturschutzverein), um die Restbestände zu erhalten, ihre Lebensräume wiederherzustellen, zu vergößern und die Vorkommen miteinander zu vernetzen. Auf diese Weise kann dauerhaft eine überlebensfähige Population der Gelbbauchunke entwickelt werden.
Die Gelbbauchunke ist eine Pionierart, die auf vegetationslose oder -arme, meist neu entstandene und nur zeitweise bestehende sonnenexponierte Kleingewässer spezialisiert ist. Sie ist also eng gebunden an dynamische Ereignisse in der Landschaft, die der Mensch seit Jahrhunderten versucht zu unterbinden oder erfolgreich verhindert hat: Hochwasserereignisse im Bereich der Bäche und Flüsse, durch Windwurf, Insektenmassenvermehrungen und Überalterung des Baumbestands entstehende Offenlandbereiche, die Einflüsse teils ausgerotteter Tierarten wie Ur, Schwein oder Biber usw. In Steinbrüchen und Tongruben hatte die Unke in den letzten Jahrhunderten durch den Menschen geschaffene Zweitlebensräume gefunden, die im Zuge der Nutzungsaufgabe aber auch wieder vielfach entfielen. Denn wächst die offene Fläche zu, verkrauten, verlanden und verbuschen die Kleingewässer, verliert die Unke ihren Lebensraum. Daher müssen zum Schutze der Unke, aber auch zum Schutze zahlreicher anderer heute stark gefährdeter Arten die dynamischen Ereignisse nachgestellt werden. Zumindest solange, bis vielleicht irgendwann wieder naturnahe Verhältnisse entstehen und zugelassen werden.Interessenten und tatkräftige Helfer sind herzlich willkommen.
Weitere Infos gibt es beim Bergischen Naturschutzverein
Quellen: